Burg Breuberg

Burgstraße Neustadt Breuberg

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Majestätisch thront Burg Breuberg hoch über dem Tal der Mümling im Vorderen Odenwald. Seit über 800 Jahren hat sie allen Fehden und Kriegen standgehalten und zählt heute zu den besterhaltenen Burgen im süddeutschen Raum. Eine Jugendherberge haucht den alten Gemäuern neues Leben ein. Wer die Burg Breuberg heute bei einem Tagesausflug oder als Gast der Jugendherberge in friedlicher Absicht erklimmt, muss die gleichen Verteidigungsanlagen überwinden wie ein Angreifer im 17. Jahrhundert. Ein langer Aufstieg führt vorbei an Mauern, Schießscharten, Wällen und Gräben, durch Tore und über Brücken, bis man schließlich das romanische Portal zur Kern Burg durchschreitet. Dieser Weg ist gleichzeitig eine Reise durch die Geschichte der Burgenbaukunst zwischen dem 12. und 17. Jahrhundert. Dank ihrer nie zerstörten und nahezu durchgängig bewohnten Geschichte präsentiert sich Burg Breuberg heute in all ihren Zeitschichten authentisch. Der mächtige Bergfried aus Buckelquadern und das romanische Tor der Kern Burg zeugen von den Anfängen, während die Ringmauer eine typische Burg der Stauferzeit darstellt. Als die Herren von Breuberg im Jahr 1323 ausstarben, erbten gleich vier Adelsgeschlechter die Burg und führten sie als herrschaftliche Wohngemeinschaft weiter. Die Grafen von Wertheim erwarben schließlich die gesamte Burg und bauten sie im 15. Jahrhundert zu einer Festung aus, um sich vor den neuen Feuerwaffen zu schützen. Unter den späteren Besitzern, den Grafen von Erbach und den Grafen von Löwenstein-Wertheim, wurde die Burg zu einem Renaissance-Juwel umgestaltet. Der prachtvolle Johann Casimir Bau zeugt von Wohnlichkeit, Repräsentation und Verteidigung. Im 18. Jahrhundert verlor Breuberg als Herrschaftssitz an Bedeutung, blieb aber im Besitz der Familien, die sie schließlich an das Deutsche Jugendherbergswerk verkauften. Heute beherbergt die Burg eine Burgschänke, ein kleines Museum und die Jugendherberge, die die alten Mauern mit Leben erfüllen. Das kyrillische Graffiti im Zinnen Kranz des Bergfrieds erinnert an die Zeit der Zwangsarbeiter im Zweiten Weltkrieg und spannt den Bogen von der ältesten Geschichte Breubergs bis zur Gegenwart. Das faszinierende Farbenspiel der roten Mainsandsteinmauern beeindruckt je nach Lichtverhältnissen und lässt die Burg in einem ganz besonderen Glanz erstrahlen.